Sueddeutsche Zeitung(SZ) vom 02. Juli 2024 zu "Hamlet Onegin"
nach einer Idee von Patricia von Miserony
"... Ihre Liebe gehoert bereits im ersten Zwiegespraech der Vergangenheit an.
Patricia von Miserony, die mit gehaekelter Krone wortgewaltig den Daenen- Prinzen gibt, treibt der Zorn ueber die Mutter um, die so bald nach dem Tod des Vaters dessen Bruder heiratet... der immer irrer werdende Prinz..."
Salzburger Nachrichten
www.sn.at
vom 11.11.2021
Regisseur Peter Glockner lässt das jüdische Mädchen ereignishaft als Untote wiederkehren.
In völliger Dunkelheit erhebt sich eine Stimme. "Ich habe meine Tagebücher nicht mehr - nur meine Gedanken", sagt diese Stimme. Und obwohl diese Sätze nicht von Anne Frank stammen, zieht das Hörspiel den Zuhörer unvermittelt in den Bann. Der Kunstgriff, die Fahrt in das Konzentrationslager Bergen-Belsen als freien literarischen Einstieg in die Produktion zu wählen, erzielt große Wirkung. Der Text trifft den Erzählduktus von Anne Frank, die Stimme gibt den Ton eines außergewöhnlichen Theaterabends vor.
Der Münchner Regisseur Peter Glockner hat aus den Tagebüchern von Anne Frank einen Monolog geformt, dessen Erzählsprache reifer klingt als gewohnt. Dafür habe er eine Fassung aus den 1980er-Jahren gewählt, die die Tagebucheintragungen des jüdischen Mädchens "in erwachsenerem Ton wiedergibt und auch erotische Passagen nicht ausspart", wie der Regisseur schildert: "Anne Frank war eine quirlige, liberal erzogene Jugendliche, die bei Gesprächen der Erwachsenen mitreden durfte."
In der freien Salzburger Produktion schlüpft Patricia von Miserony in die Rolle der Anne Frank. Die Besetzung der Jugendlichen mit einer reifen Charakterdarstellerin erweist sich, wie ein SN-Besuch der Generalprobe offenbart, als Coup. Denn wie sich die Berliner Schauspielerin die Sprache anverwandelt, mit ihr spielt und vielschichtige Bedeutungsebenen und Färbungen verleiht, das erlebt man in Salzburg außerhalb der Festspielzeit selten. Patricia von Miserony fördert die literarische Qualität dieser erstaunlichen Frühbegabung, die ja Journalistin werden will, zutage. Denn die Betrachtungen über globale Ernährungsprobleme, über hoffnungsvolle Vorstöße der Alliierten und nicht zuletzt über den Tod sind verblüffend weitsichtig. Gleichzeitig gelingt es ihr, den jugendlichen Überschwang, erste Liebesgefühle und die "ungekühlte Wut" einer 13-Jährigen so authentisch dazustellen, als verjünge sie auf der Bühne um 50 Jahre.
"Anne Frank kehrt als Untote noch einmal zurück und erzählt uns die Geschichte", erläutert Peter Glocker sein Konzept. Gezielt unterfüttert der Regisseur den Monolog mit stimmigen Audio-Einspielungen wie Charlie Chaplins legendärer Rede an die Menschheit aus "Der große Diktator" oder Schönbergs "Verklärter Nacht", während sich angesichts spärlich eingesetzter Requisiten wie Feuerlöscher oder Radioapparat der Fokus ganz auf das Schauspiel richtet. Die Idee zu diesem Projekt sei bei einem Besuch der Salzburger Festspiele entstanden, schildert Glockner: "Wir sprachen über das Erstarken der FPÖ und der AfD, der Zunahme von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit und nahmen uns vor, ein Zeichen dagegen zu setzen."
Schnell habe man das Kultbeisl Shakespeare im Salzburger Andräviertel als Spielstätte entdeckt, "es ist eine ideale, kleine Bühne für einen Monolog". Und tatsächlich fühlt sich das Eingesperrtsein, das auch zu depressiven Schüben bei Anne Frank führt, im engen Keller-Kammerambiente besonders beklemmend an. Das Stück hier über vier Wochen zu erarbeiten, sei eine "heftige Erfahrung" gewesen, "aber auch schaurig-schön wie diese Texte", erzählt Patricia von Miserony.
Die Intensität und Präsenz ihres Spiels steigert die Empathie für das tragische Schicksal der Familie Frank. Sie knüpft eine Verbindung ins Jetzt, in unsere Erfahrungen aus den Lockdowns. Wie muss es sich erst anfühlen, sich unter ständiger Todesangst zwei Jahre in einem Schlupfwinkel versteckt zu halten?
Theater: "Anne Frank - ein Monolog". Shakespeare Salzburg, Termine am 12./13./18./19./20. 11. 2021
Es ist erfreulich!
Ich kann nunmehr mitteilen, dass die um ein 3/4 Jahr verschobene Premiere "Die Grenze" endlich am 21.07.2021 Premiere in Muenchen- Gasteig um 20:00Uhr haben wird
und mit weiteren Vorstellungen am 22.07. 23.07. und 24.07., um 20:00Uhr in Muenchen- Gasteig.
Bitte entnehmen Sie dies der Tagespresse https://www.gasteig.de/veranstaltungen/-die-grenze-eine-theater-performance.html,v67774
Ich freue mich auf auf jeden, der vorbeikommt